Schlüsselweiten Tabelle

Mit Schlüsselweite wird der Abstand zwischen zwei einander parallel gegenüberliegenden Flächen am Kopf einer Sechskantschraube oder -mutter oder bei Werkzeugen wie dem Schraubenschlüssel bezeichnet. Damit gewährleistet ist, dass Schraube oder Mutter und das Werkzeuge immer zusammenpassen, sind Schlüsselweiten genormt. Das bedeutet, dass es zu jeder Schraube auch genau eine passende Schlüsselweite gibt.

Ein wichtiger Wert ist das Eckmaß. Mit diesem Begriff wird der Abstand zwischen sich gegenüberliegenden Ecken des Sechsecks bezeichnet. Das Eckmaß ist also immer etwas größer als die Schlüsselweite. Es wird zur Ermittlung verschiedener mechanischer Eigenschaften einer Schraube benötigt und dient z.B. auch als Grundlage für die Berechnung des Fasenbogens. Dabei wird der Schraubenkopf angefast, um scharfkantige Ecken zu vermeiden. Außerdem spielt das Eckmaß eine Rolle, wenn es darum geht, einen Schraubenkopf in einem Bohrloch zu versenken. Es beschreibt nämlich gleichzeitig auch den Radius des Umkreises des Schraubenkopfes, gibt also an, wie viel Platz für das Versenken benötigt wird.  

Die Toleranz bezieht sich auf das Spiel, das zwischen Werkzeug und Schraubenkopf bzw. Mutter herrschen darf. Rein nominell ist die Schlüsselweite am Schraubenschlüssel identisch zu der Schlüsselweite der Schraube. In der Praxis muss es jedoch eine kleine Abweichung geben, weil es sonst nicht möglich wäre, das Werkzeug auf den Schraubenkopf aufzusetzen. Wie groß dieses Spiel sein darf, wird durch die Toleranzen angegeben, die ebenfalls in Normen vorgeschrieben werden.

Aus der Tabelle können Sie die Angaben für Ihre verwendete Schraube ablesen, aber wie finden Sie den passenden Schraubenschlüssel dazu? Im Regelfall sind die Schlüsselweiten direkt auf das Werkzeug aufgeprägt. Für metrische Gewinde wird dabei immer die Einheit mm verwendet, im angloamerikanischen Raum finden Sie auf den Werkzeugen aber auch Angaben in Zoll. Abgekürzt wird die Schlüsselweite im deutschen Sprachraum durch SW, im Englischen lautet die Bezeichnung ‚width across flats‘ mit dem Kürzel AF.

Als Alternative zu Gabelschlüsseln mit fester Schlüsselweite haben sich auch Rollgabelschlüssel etabliert. Bei diesen Werkzeugen ist eine der beiden Spannbacken verstellbar, damit kann das Werkzeug flexibel an die verwendete Schraube angepasst werden. Diese Rollgabelschlüssel sind praktisch, weil Sie jede Schraube oder Mutter damit bearbeiten können und auch keinen Unterschied zwischen metrischen und Zollgewinden machen müssen. Allerdings kann es bei falscher Handhabung leicht passieren, dass Sie einen zu großen Abstand wählen, wodurch das Werkzeug zu viel Spiel hat und nicht richtig greift oder die Ecken abnutzt, die Schraube oder Mutter also runddreht.

Wenn Sie keine Tabelle zur Hand haben, dann können Sie den entsprechenden Wert auch selbst berechnen. Als Grundlage hierfür dienen die Formeln zur Berechnung von Längen an einem Sechseck, denn nichts anderes ist eine Sechskantschraube oder -mutter von oben betrachtet.

Bei der Flächenform am Kopf einer Sechskantschraube handelt es sich um ein regelmäßiges Sechseck, das sich aus sechs gleichseitigen Dreiecken zusammensetzt. An dieses Sechseck lassen sich zwei Kreise anlegen: der Inkreis, der die Seiten des Sechsecks berührt und dessen Radius sich aus der Höhe der gleichseitigen Dreiecke ergibt und der Umkreis, der die Ecken des Sechsecks berührt. Die Schlüsselweite entspricht dem Durchmesser des Inkreises, während das Eckmaß dem Durchmesser des Umkreises entspricht. Daraus lassen sich folgende Zusammenhänge ableiten:

e= d_(a )=1,155* SW

SW= d_i=0,866* e

e = Eckmaß

SW = Schlüsselweite

da = Durchmesser Umkreis

di = Durchmesser Inkreis

Anhand dieser Formeln lassen sich das Eckmaß und die Schlüsselweite jeweils voneinander ableiten. Das ist nützlich, falls Sie mit einer Schlüsselweiten Tabelle arbeiten, die keine Angaben zum Eckmaß enthält.

Sehen wir uns als Beispiel eine Schlüsselweite von 13 mm an. Um nun herauszufinden, wie groß das Bohrloch mindestens sein muss, setzen wir diesen Wert in die Formel ein und rechnen 1,155 * 13 mm ≈ 15 mm. Der Durchmesser des Bohrloches sollte also mindestens 15 mm betragen, um den Kopf der Schraube versenken zu können. Um das Ergebnis zu überprüfen, rechnen wir in die Gegenrichtung 15 mm * 0,866 ≈ 13 mm. Da wir hier mit gerundeten Zahlen arbeiten, können die Ergebnisse leicht von den Angaben in der Tabelle abweichen. Als Anhaltspunkt sind sie dennoch geeignet.

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