Kernloch-Tabelle für metrische Gewinde

Als Handwerker oder Hobbyhandwerker, der sich ständig mit Bohrungen beschäftigt, ist das Nachschlagen in einer Tabelle hin und wieder äußerst zeitaufwendig. Es ist daher empfehlenswert, die wichtigsten Maße für Kernlochbohrung zu notieren und griffbereit in der Nähe des Arbeitsplatzes aufzubewahren. Auch das Aufhängen der benötigten Tabellen kann zeitsparend und hilfreich sein.

Wofür benötigt man jedoch Kernlochmaße und Daten über ein metrisches Gewinde? Und weswegen ist hier eine Tabelle so wichtig? Diesen und weiteren Fragen wird in diesem Beitrag nachgegangen.

Kernloch-Tabelle für metrische Gewinde

Die Gewindekernloch-Tabelle

Es ist empfehlenswert, sich die wichtigsten Maße zu notieren und in der Nähe des Arbeitsplatzes aufzubewahren. Dadurch wird keine Zeit beim Suchen vergeudet, Rechenfehler werden ausgeschlossen und man hat die Maße stets zur Hand. 

Kernlochtabelle für metrische Gewinde:

 

GewindeKernlochbohrer Durchmesser (mm)Steigung (mm)
M10,750,25
M1,20,950,25
M1,41,10,3
M1,61,250,35
M1,81,450,35
M21,60,4
M2,52,050,45
M32,50,5
M3,52,90,6
M43,30,7
M54,20,8
M651
M761
M86,81,25
M97,81,25
M108,51,5
M119,51,5
M1210,21,75
M14122
M16142
M1815,52,5
M2017,52,5
M2219,52,5
M24213
M27243
M3026,53,5
M3329,53,5
M36324
M39354
M4237,54,5
M4540,54,5
M48435

Was ist ein Kernloch und was ein Kernloch-Maß?

Als Kernloch kann ein Durchgangsloch oder aber auch ein Sackloch bezeichnet werden. Das Kernloch wird gebohrt, bevor ein Gewinde geschnitten wird. Dieses muss jedoch exakte Maße aufweisen, damit das Gewinde exakt geschnitten werden kann und hinterher vollkommen funktionstüchtig ist.

Ein Kernloch muss zwingend gebohrt werden, um danach ein Gewinde zu schneiden, denn der Gewindebohrer ist nicht in der Lage, das Kernloch selbst zu bohren. Hierzu gibt es jedoch mittlerweile Kombinationswerkzeuge, im klassischen Arbeitsgang werden diese Schritte jedoch nacheinander durchgeführt.

Um das Gewinde passend schneiden zu können, muss das Kernloch nach den Vorgaben einer Kernloch-Tabelle gebohrt werden. Durch das Arbeiten mit einer Kernloch-Tabelle kann sichergestellt werden, dass die später angebrachte Schraube sicher in dem Werkstück angebracht werden kann und die Schraubverbindung qualitativ hochwertig ausfällt. 

Kurz gesagt ist das Kernloch die Größe die der Gewindebohrer benötigt um das Gewinde zu schneiden und gleichzeitig um die Länge des Gegenstücks herzustellen

Kernloch und Gewinde

Ein Gewinde ermöglicht belastbare, stabile und sehr lange haltbare Verbindungen zwischen Werkstücken oder die Kraftübertragung an Maschinen. Egal um was es sich handelt, mit einem Gewinde können Verschraubungen zuverlässig und sicher verschiedene Stücke miteinander verbinden. 

Heutzutage besteht bereits eine nahezu unüberschaubare Anzahl an internationalen Gewindenormen, die als Gewinde-Kurzbezeichnungen vorzufinden sind. Die Kurzbezeichnung besteht in der Regel aus einem Buchstaben und der Gewinde-Größe oder dem Nenndurchmesser. 

Jedes Gewinde benötigt in erster Linie ein passendes Kernloch. Wird zum Beispiel ein zu großes Kernloch gebohrt, dann führt das dazu, dass die Flanken nicht gut ausgebildet sind und das Gewinde keinen Halt aufweist. 

Wird das Kernloch hingegen zu klein gebohrt, kann der Gewindebohrer brechen oder sich verklemmen. Im schlimmsten Fall kann das Gewinde sogar ausreißen. Wie man es nimmt, funktioniert ein Gewinde nur dann perfekt, wenn das Kernloch hierfür perfekt dimensioniert wurde. 

Falsche Annahme: Nenndurchmesser X 0,8 = Kernlochdurchmesser

Sehr oft wird angeraten, den Nenndurchmesser mal 0,8 zu nehmen und man erhält den erforderlichen Nenndurchmesser. Diese Angabe ist nicht richtig! Es kann zwar vorkommen, dass bei kleinen Durchmessern diese Berechnung nahezu stimmen kann. Diese Berechnung entspricht jedoch auf keinen Fall jeder Kernlochbohrung! 

Zusätzlich ist anzumerken, dass mit der zunehmenden Steigung diese Variante vollkommen falsche Ergebnisse liefert. So beträgt zum Beispiel ein Kernloch für ein M20 Gewinde bei 17,5 mm. Die Beispielrechnung hierfür würde 20 x 0,8 = 16,2 ergeben! 

Durch dieses Beispiel ist nun klar und deutlich ersichtlich, dass eine Kernloch-Tabelle für metrische Gewinde eine sehr gute Unterstützung darstellt. Sie erspart das Rechnen und liefert die korrekten Maße auf einen Blick.

Der Unterschied zwischen dem Kernloch und der Kernlochbohrung

Um den Unterschied zwischen einem Kernloch und einer Kernlochbohrung zu verstehen, muss in erster Linie das Gewinde genauer betrachtet werden. So ist zum Beispiel der Nenndurchmesser des Gewindes der Faktor, nach dem sich alle Maße zu richten haben. Metrische Gewinde werden immer mit einer Gewindebezeichnung M xy angegeben. 

Eine Kernlochbohrung ist größer als das Kernloch selbst. 

  • metrisches Iso-Gewinde M12 mit einer Steigung von 1,75 mm
  • Nenndurchmesser des Außengewinde 12 mm
  • Innendurchmesser des Innengewinde 10,11 mm
  • die Kernlochbohrung erfolgt mit 10,2 mm

Dieses Beispiel zeigt, dass das Gewinde M12 einen Nenndurchmesser von 12 mm aufweist, der sich auf das Außengewinde bezieht. Der Innendurchmesser oder besser der Kerndurchmesser beträgt daher 10,11 mm laut DIN 13-1.

Weswegen ist die Kernlochbohrung mit 10,2 angegeben? Der Grund hierfür ist, dass zum Beispiel niemand einen Bohrer von 10,11 mm zur Verfügung hat. Zusätzlich ist daran zu denken, dass sich bei jedem Verfahren, das spannend ist, an den Schnittkanten ein Grat bildet. Dadurch wird ein zu groß gebohrter Durchmesser wieder befüllt. 

Der hintere Gewindebohrer-Bereich presst den Grat in die richtige Form und schafft dadurch den richtigen Innendurchmesser. Durch diesen Vorgang ist die Kernlochbohrung nach dem Schneidvorgang kleiner. Danach entspricht diese Bohrung dem Innen- bzw. Kerndurchmesser des entsprechenden Gewindes. 

Zu beachten gilt hier, dass der notwendige Kraftaufwand beim Gewindeschneiden bei einem fertigen Kerndurchmesser dazu führen kann, dass der Gewindebohrer verklemmt. Grund hierfür ist, dass der Gewindebohrer über die Gesamtfläche der Schneiden das Gewinde erstellen muss, wodurch ein großer Kraftaufwand nötig ist. 

Ist das Kernloch etwas größer gebohrt worden, muss der Gewindebohrer nur an seinen Flanken und Spitzen schneiden. Es bleibt Platz für einen Grat am Grund des Gewindes. 

Wie wird eine Gewinde-Kernlochbohrung berechnet?

Steht keine hilfreiche Tabelle zum Nachschlagen zur Verfügung, so kann sich eine Kernlochbohrung für ein metrisches Gewinde berechnen lassen. 

Hier gilt anzumerken, dass sich zwischen der Kernlochbohrung und dem Nenndurchmesser der Unterschied nur zweitrangig nach dem Nenndurchmesser richtet. Wichtig ist hier nur die Steigung des Gewindes. Je höher die Steigung des Gewindes, desto größer ist der Unterschied zwischen Kernlochbohrung und Nenndurchmesser. 

Daraus entsteht die Möglichkeit der Berechnung einer Kernlochbohrung. So ist nur die Steigung des Gewindes von dem Nenndurchmesser abzuziehen. 

Ein Beispiel hierfür: 

M10 weist eine Steigung von 1,5 mm auf. Dadurch ergibt sich in der Rechnung: 10 - 1,5 = 8,5 mm

Somit hat die Kernlochbohrung 8,5 mm zu betragen. Diese Berechnungsformel funktioniert übrigens auch bei Feingewinden. So wird zum Beispiel für M10x1 und eine Steigung von 1mm eine Kernlochbohrung von 9 mm benötigt.  

Die Gewindesteigung zeigt auf, um wie viel Millimeter pro Umdrehung sich das Gewinde in seiner Längsrichtung bewegt. 

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