Gewindebohren – Vermeidung gängiger Irrtümer & sichere Ausführung

Folgende Instrumente sollten griffbereit sein:

Spiralbohrer, Kegelsenker, Gewindeschneider, Passendes Betätigungsinstrument oder Bohrmaschine. 

Die drei Phasen des Gewindebohrens 

Das Erschaffen eines Gewindes vollzieht sich in nur drei Phasen. Etwas mehr Zeit beansprucht es, wenn Sie das Gewinde manuell schneiden möchten. Hierzu gleich mehr.

Vorbohren des Kernlochs mit einem Spiralbohrer.

Ansenken des Kernlochs mit einem Kegelsenker.

Erzeugen des Innengewindes mit dem Gewindebohrer.

Worauf Sie beim Gewindebohren besonders achten sollten Klang bisher recht simpel? Selbstverständlich gibt es Zusätzliches, das Beachtung verdient.

Gewindebohren per Hand oder Maschine? 

Die erste und entscheidende Wahl: Bevorzugen Sie das Bohren des Gewindes per Hand oder Maschine? Für das manuelle Bohren benötigen Sie einen Satz spezieller Handgewindeschneider, bestehend aus zwei oder drei Instrumenten. Das Innengewinde wird dann in mehreren Durchläufen geschnitten. Für das manuelle Bohren ist zudem ein Windeisen oder eine Werkzeugknarre als Betätigungsinstrument nötig.

Bei Verwendung einer stationären Bohrmaschine (oder eventuell einer Handbohrmaschine) für das Gewindebohren nutzen Sie einen Maschinengewindebohrer. Dieser vollendet das Bohren in nur einem Durchlauf. Natürlich ist hierfür eine passende Bohrmaschine erforderlich.

Achten Sie auf den korrekten Kernlochdurchmesser 

Das Bohren des Gewindes beginnt stets mit dem Kernloch. Der Durchmesser muss exakt sein, da beim Gewindebohren die aufnehmende Bohrung nicht mehr erweitert wird. Der passende Durchmesser lässt sich leicht berechnen, zumindest für Gewindenormen mit einem Flankenwinkel von 60°. Da hierunter auch das metrische Regel- und Feingewinde fallen, die in Europa am häufigsten verwendet werden, sollte die Formel für die meisten Ihrer Projekte passen. Sie lautet: Gewindedurchmesser (D) – Steigung (P) = Kernlochdurchmesser (Dk)

Wählen Sie das geeignete Werkzeug 

Manuell und maschinell sind nicht die einzigen Merkmale, die bei der Auswahl des Werkzeugs zum Bohren eines Gewindes zu beachten sind. Gewindebohrer unterscheiden sich auch in ihrer Geometrie und im Ausgangsmaterial. Besonders wichtig ist die Form des Anschnitts, die bestimmt, ob das Bohren in Sack- oder Durchgangslöchern möglich ist, wie groß die Gewindetiefe sein darf und in welchen Materialien Sie arbeiten können. Für einige Materialien müssen Werkzeuge zudem eine spezielle Beschichtung aufweisen und aus besonderem Material gefertigt sein. Lesen Sie aufmerksam die Produktbeschreibungen!

Vergessen Sie das Schmiermittel nicht 

Beim Gewindebohren entsteht viel Reibungsenergie. Diese kann schnell zum Problem werden und Schäden oder Verformungen am Gewinde und am Werkzeug verursachen. Abhilfe schafft ein gutes Schmiermittel. Besonders beim Bohren mit der Maschine ist das Schmiermittel unverzichtbar, da hier mit hohen Geschwindigkeiten gearbeitet und entsprechend mehr Reibung erzeugt wird. Achten Sie auf ein hochwertiges Produkt und verwenden Sie es nicht zu sparsam.

Stellen Sie Ihre stationäre Bohrmaschine korrekt ein 

Dieser Schritt ist nur nötig, wenn Sie sich für das Gewindebohren mit der Maschine entscheiden – dann ist er jedoch sehr wichtig! Relevante Einstellungen sind die Schnittgeschwindigkeit, die Drehzahl und der Vorschub, die sich wie folgt berechnen lassen:

Schnittgeschwindigkeit vc [m/min] = (Außendurchmesser * π * Drehzahl) / 1000 Drehzahl n [1/min] = (Schnittgeschwindigkeit in m/min * 1000) / (Außendurchmesser * π) Vorschubprogrammierung [mm/min] = Drehzahl * Steigung Bei vielen kleineren Säulen- und Tischbohrmaschinen steuern Sie den Vorschub manuell über ein Rad oder einen Hebel. Dabei müssen Sie besonders sorgfältig vorgehen, um Probleme beim Gewindebohren zu vermeiden.

Häufige Fehler beim Gewindebohren und deren Vermeidung 

Wir kennen wir die typischen Stolpersteine. Daher möchten wir Sie auf die häufigsten Probleme hinweisen, von denen Kunden berichten, und die möglichen Fehlerquellen identifizieren. So können Sie Schwierigkeiten verhindern, bevor sie auftreten.

Das Gewinde hat nicht die richtigen Maße 

Das Gewindebohren mag gelungen sein, aber beim Test zeigt sich, das Gewinde ist zu groß? Verschiedene Ursachen sind möglich. Überprüfen Sie, ob Sie das korrekte Werkzeug zum Bohren verwendet haben. Hat es die richtige Größe, ist es für den Werkstoff geeignet und weder beschädigt noch abgenutzt? Auch die Kernlochbohrung könnte bereits die falsche Größe aufweisen oder durch Winkel- oder Positionsfehler beeinträchtigt worden sein.

Die Oberfläche des Gewindes ist unsauber 

Stellen Sie fest, dass die Oberfläche Ihres Gewindes nicht glatt ist, liegt dies oft am Schmiermittel. Haben Sie beim Bohren genügend Schneidpaste verwendet oder den Einsatz vielleicht ganz vergessen? Eine andere Ursache könnte auch hier die Verwendung des falschen Werkzeugs sein. Unsaubere Oberflächen beim Gewindebohren treten auch auf, wenn die Schnittgeschwindigkeit zu hoch war oder es zu Spanproblemen kam.

Das Werkzeug bricht ab oder wird beschädigt

Besonders ärgerlich ist es, wenn Ihnen beim Gewindebohren das Werkzeug bricht. Nicht nur ist der Gewindebohrer dann unbrauchbar, oft ist es auch sehr schwierig, die Bruchstücke aus dem Gewinde zu entfernen. Um dem vorzubeugen, achten Sie stets auf einen reibungslosen Abtransport der Späne. Auch eine zu kleine oder schiefe Kernlochbohrung kann die Ursache für dieses Problem sein. Bei Sacklöchern besteht zudem immer Gefahr, wenn der Gewindebohrer auf dem Grund des Loches aufsetzt.

Haben Sie noch Fragen zum Thema „Gewindebohren“? Dann kontaktieren Sie uns doch einfach. In unserem Online-Shop finden Sie alles, was Sie zum Gewindebohren benötigen – von Gewindebohrern über Spiralbohrer bis hin zu Windeisen.