Gewinde reparieren – geht das überhaupt?

Wie genau Sie ein Gewinde reparieren, hängt von der Art der Beschädigung ab. Häufig sind Gewinde verrostet oder verkalkt und lassen sich deswegen nicht mehr flüssig bewegen. In solchen Fällen kann es bereits helfen, wenn Sie einen Rostlöser oder Produkte zur Entkalkung verwenden, um das Problem zu beheben.

Schwieriger wird es, wenn es sich um einen mechanischen Schaden handelt. Sind Gewindegänge z.B. durch einen Schlag oder aufgrund einer verklemmten Schraube verformt, dann benötigen Sie weiteres Werkzeug, um das Gewinde zu reparieren. Versuchen Sie zunächst, das Gewinde mit einem normalen Gewindeschneider der passenden Größe noch einmal nachzuschneiden. Auch spezielle Werkzeuge wie Gewinderestaurierer oder Gewindefeilen können dabei helfen, ein stark verschmutztes oder beschädigtes Gewinde wieder funktionstüchtig zu machen.

Um ein Gewinde nicht nur effektiv zu reparieren, sondern noch zusätzlich zu verstärken, können Sie auch Gewindeeinsätze verwenden. Wenn Sie auf diese Weise ein Alu Gewinde reparieren, dann erhöhen Sie dadurch die Auszugsfestigkeit des Materials. Gewindeeinsätze gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, etwa als Drahtgewindeeinsatz oder Gewindeeinsätze mit Schneidschlitz. Sie werden auch als Gewindehülsen bezeichnet.

Um mit einer Gewindehülse ein Gewinde zu reparieren, benötigen Sie einen Spiralbohrer, ggfs. einen Kegelsenker und einen Gewindebohrer. Um den Gewindeeinsatz im Aufnahmegewinde zu montieren, ist außerdem ein passendes Eindrehwerkzeug notwendig. Das unterscheidet sich nach Art der Gewindehülse und danach, ob Sie die Gewindereparatur per Hand oder mit der Maschine durchführen möchten. Häufig finden Sie alle benötigten Werkzeuge in Reparatursets. Für Drahtgewindeeinsätze brauchen Sie außerdem auch noch einen Zapfenbrecher.

Zunächst müssen Sie darauf achten, dass das Gewinde sauber und frei von Blockaden ist. Entfernen Sie festsitzende Schrauben nach Möglichkeit mit einer Zange oder bohren Sie das Gewinde mit einem Spiralbohrer auf. Auch ein Schraubenausdreher kann Ihnen an dieser Stelle gute Dienste leisten. Kontrollieren Sie, dass keine Bruchstücke in der Bohrung verblieben sind. Im Anschluss können Sie den Rand des Bohrlochs mit einem Kegelsenker ansenken, das sorgt für einen sauberen Abschluss.

Ist die Bohrung vorbereitet, dann setzen Sie einen Gewindebohrer ein, um das beschädigte Gewinde nachzuschneiden. Sie sollten bei diesem Schritt Schneidpaste oder ein anderes geeignetes Schmiermittel verwenden. Einige Gewindeeinsätze sind auch in der Lage, ihr Aufnahmegewinde selbst zu schneiden. Dann können Sie diesen Schritt beim Gewinde reparieren überspringen.

Jetzt kann die Gewindehülse in das Gewinde eingebaut werden. Setzen Sie den Einsatz auf das passende Eindrehwerkzeug und drehen Sie es langsam in das Gewinde hinein. Anschließend können Sie das Werkzeug entfernen und die Gewindehülse sitzt fest im Gewinde.

Drahtgewindeeinsätze haben einen Mitnehmerzapfen, der benötigt wird, um die Gewindehülse einzusetzen. Dieser muss im Anschluss noch mit einem Zapfenbrecher abgebrochen und aus dem Gewinde entfernt werden.

Es gibt unterschiedliche Gründe, die es nötig machen können, ein Gewinde zu reparieren. Oft passiert es ganz einfach im Laufe der Zeit, dass ein Gewinde verschmutzt oder sich die Gewindegänge mit Rost und Kalk zusetzen. In diesen Fällen können Sie vorbeugen, indem Sie auf eine saubere und trockene Umgebung achten und Ihre Bauteile regelmäßig pflegen und reinigen. In Bereichen, in denen Gewinde durch Wettereinflüsse oder ein schmutzanfälliges Arbeitsumfeld besonders gefährdet sind, können Sie diese auch ab und zu mit einem geeigneten Gewindeschneider nachschneiden, um die Gewindegänge freizuhalten.

Häufig werden Gewinde aber auch durch mechanische Einflüsse beschädigt. Das geschieht bei regelmäßiger Verwendung oder bei einer langen Lebensdauer nach und nach durch Verschleiß. Aber auch Missgeschicke wie abgebrochene Schrauben oder Gewindebohrer oder das Herunterfallen auf harten Boden verursachen oft Schäden. Diese Situationen lassen sich nicht immer vermeiden. Durch sorgfältiges Arbeiten und das Beachten von Sicherheitsvorkehrungen können Sie jedoch das Risiko einer Beschädigung minimieren. So sollten Sie beim Gewindebohren immer Schmiermittel verwenden und Schrauben nicht über Ihre Belastungsgrenze hinaus anziehen. Auch bei der Lagerung Ihrer Bauteile sollten Sie darauf achten, dass es nicht zu unnötigen Berührungen zwischen den Werkzeugen kommt.

Manchmal soll es schnell gehen und wenn Sie das benötigte Werkzeug nicht griffbreit haben, dann möchten Sie das Gewinde vielleicht mit Hausmitteln reparieren. In einigen Fällen können Hausmittel beim Gewinde reparieren tatsächlich nützlich sein. Essigessenz eignet sich beispielsweise gut, um Rost, Kalk oder andere Verschmutzungen zu lösen. Bei besonders hartnäckigen Fällen müssen Sie aber doch auf chemische Mittel zurückgreifen, um einen Effekt zu erzielen.

Hin und wieder findet man auch den Tipp, Gewinde mit Alufolie zu reparieren. Aber funktioniert das wirklich? Wir sagen nein.

Generell gilt, dass Hausmitteln immer nur eine provisorische Lösung sein können und selten ein Problem dauerhaft beheben. Nachhaltiger und vor allem sicherer ist es, wenn Sie auf die Methoden zurückgreifen, die wir Ihnen vorgestellt haben. Auch diese sind einfach umzusetzen und haben dabei einen sehr viel wirksameren Effekt.

 Kennen Sie schon unseren Rebell Online Shop? In unserem breiten Sortiment finden Sie alles, was Sie für die Gewindebearbeitung benötigen. Schauen Sie doch mal vorbei!