Gewinde reinigen und säubern – So gelingt die perfekte Gewindereinigung

Nachdem ein Gewinde geschnitten ist, hat sich die Arbeit damit nicht erledigt. Um zu gewährleisten, dass das Gewinde eine lange Lebensdauer erreicht und nichts an Qualität einbüßt, bedarf es guter Pflege. Die Gewindereinigung ist nicht schwer durchzuführen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Funktionalität Ihrer Gewinde. Je nach Einsatzgebiet des Gewindes, Grad der Verschmutzung und der Ausstattung, die Ihnen zur Verfügung steht, haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Methoden zum Gewinde reinigen.

Gewinde reinigen und säubern – So gelingt die perfekte Gewindereinigung

Warum ist Gewinde reinigen wichtig?

Damit Schraubverbindungen sicher halten und wie gewünscht funktionieren, müssen Sie Gewinde säubern und regelmäßig warten. In erster Linie wird durch Verschmutzungen der Reibungswiderstand zwischen Schraube und Mutter beeinflusst. Und der sollte weder zu hoch noch zu niedrig sein. Festgerostete Schrauben lassen sich womöglich gar nicht mehr ausdrehen oder nur unter hohem Kraftaufwand. Auf der anderen Seite kann Fett und Öl im Gewinde dazu führen, dass eine Schraube sich zu leicht oder gar von selbst löst. Beiden Fällen kann vorgebeugt werden, indem Sie regelmäßig Ihre Gewinde reinigen.

 

Methoden zur Gewindereinigung

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen mechanischen und chemischen Wegen zum Gewinde reinigen. Für ein optimales Ergebnis kann es nötig sein, Methoden miteinander zu kombinieren.

 

Mechanische Reinigung

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, ein Gewinde mechanisch zu reinigen. Dabei werden Rost, Kalk, Schmutz oder Fett von der Oberfläche des Bauteils entfernt. Entweder durch Muskelkraft oder – sofern die dafür benötigten Geräte vorhanden sind – maschinell.

 

Chemische Reinigung

Fett und Rost sind häufig für Verschmutzungen am Gewinde verantwortlich. Bevor Sie einer Schraube also mit schwerem Gerät zu Leibe rücken, können Sie es zunächst mit chemischen Hilfsmitteln versuchen. Spezielle Reinigungslösungen wie Bremsenreiniger, die sich zum Entfetten eignen, oder Rostlöser sind hier Mittel der Wahl.

 

Ultraschallreinigung

Die Reinigung mittels Ultraschall ist nicht nur besonders schonend, sondern auch noch sehr bequem. Das Gerät erledigt die Reinigung selbstständig und kann Schmutz, Rost und Fett entfernen. Dadurch spart es dem Anwender eine Menge Zeit. Bei sehr starken Verschmutzungen kann es jedoch sinnvoll sein, eine manuelle Vorreinigung durchzuführen.  

 

Werkzeuge und Hilfsmittel für die Gewindereinigung

Bei leichten Verschmutzungen kann schon das Abreiben mit einem sauberen Baumwolltuch erste Erfolge beim Gewinde reinigen bringen. Auch eine Zahnbürste oder eine Spülbürste können effektiv Staub und Fett entfernen.

Für hartnäckigere Fälle gibt es spezielle Drahtbürsten, mit denen sich die Gewindegänge von Verkrustungen befreien lassen. Gewindefeilen oder Gewinderestaurierer eignen sich ebenfalls hervorragend dazu, die Gänge eines Gewindes wieder frei zu machen. Außerdem können Gewinde auch mit einem passenden Gewindeschneider oder Schneideisen nachgeschnitten werden, um Schmutz und Rost zu entfernen.

Etwas aufwändiger sind Methoden, die spezielle Geräte erfordern. Sandstrahlen oder die Reinigung mittels Luftdruck kommen eher im industriellen Setting zum Einsatz. Für dieses Umfeld gibt es außerdem maschinelle Lösungen, die Gewinde mit Hilfe von Bürsten säubern. Auch ein Ultraschallreiniger für die Werkstatt kann eine lohnende Anschaffung sein, wenn Sie häufig Teile zu reinigen haben.

 

Tipps und Tricks für die effektive Gewindereinigung

Die Methoden zum Gewinde reinigen sind vielfältig. Deswegen sollten Sie sich im Klaren darüber sein, welcher Weg der richtige für Ihren speziellen Anwendungsfall ist. Das richtet sich vor allem nach der Geometrie Ihres Gewindes sowie nach dem Material, aus dem Ihr Bauteil ist.

 

Reinigung von unterschiedlichen Gewindetypen

Der Gewindetyp ist vor allem bei mechanischen Methoden der Gewindereinigung ausschlaggebend. Sehr kleine Gewindegrößen oder Feingewinde mit geringer Steigung können sehr filigran sein. Achten Sie bei der mechanischen Reinigung also besonders darauf, behutsam vorzugehen und die Gewindegänge nicht zu beschädigen.

Beim Einsatz von Werkzeugen wie einer Gewindefeile oder einem Gewindeschneider müssen Sie zudem genau Bescheid wissen, um welches Gewinde es sich handelt. Wenn Sie hier den falschen Typ auswählen, dann beschädigen Sie Ihr Gewinde im schlimmsten Fall.

 

Gewindereinigung bei verschiedenen Materialien

Sowohl die chemische als auch die mechanische Reinigung von Gewinden kann den Werkstoff strapazieren, aus dem das Bauteil gefertigt ist. Während Stahl auch heftigem Einsatz von Reinigungsbürsten widerstehen kann, sind weichere Materialien wie Aluminium oder Kupfer anfälliger für Schäden oder Kratzer. Beim Einsatz von chemischen Reinigungsmitteln sollten Sie außerdem immer darauf achten, dass diese für den Werkstoff zugelassen sind.

 

Vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Verschmutzungen

Am einfachsten ist das Gewinde reinigen, wenn Sie vorbeugend bereits darauf achten, dass Verschmutzungen gar nicht entstehen können. Das ist natürlich nicht immer möglich, aber schon kleine Veränderungen können einen großen Effekt haben. Um Rost vorzubeugen, achten Sie darauf, dass Bauteile nicht unnötig Feuchtigkeit ausgesetzt sind und trocknen Sie diese ab, wenn doch einmal etwas nass geworden ist. Wischen Sie überschüssiges Schmiermittel direkt ab und achten Sie auch bei der Lagerung Ihrer Bauteile auf eine möglichst saubere, staubfreie Umgebung. Aufbewahrungsboxen mit Deckel können in der Werkstatt einen großen Unterschied machen.

 

So gelingt das Gewinde reinigen ohne Probleme

Die größten Probleme beim Gewinde reinigen entstehen dann, wenn Sie das Gewinde aus Versehen beschädigen und damit erst recht unbrauchbar machen. Es empfiehlt sich daher, unabhängig vom Material zunächst mit den sanftesten Reinigungsmethoden anzufangen und sich langsam hochzuarbeiten. Auf diese Weise sammeln Sie auch Erfahrungswerte, mit denen es beim nächsten Mal dann sehr viel schneller geht.

 

Fazit: Gewinde richtig reinigen und pflegen

Um Gewinde dauerhaft funktionstüchtig zu halten, sollten Sie diese regelmäßig reinigen. Dazu stehen Ihnen verschiedene chemische oder mechanische Methoden zu Verfügung. Die Ultraschallreinigung ist eine besonders schonende Option. Bei der Reinigung von Gewinden müssen Sie behutsam vorgehen und das Material und den Gewindetyp beachten, um das Gewinde nicht aus Versehen zu beschädigen. Durch eine saubere und trockene Lagerung können Sie Problemen vorbeugen, bevor Sie entstehen.

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