Die Gewindearten-Tabelle als Übersicht
Gewinde sehen zwar auf den ersten Blick alle ähnlich aus, im Detail können sie jedoch stark voneinander abweichen. Darum unterscheiden wir zwischen vielen verschiedenen Gewindearten, die alle ihre einzigartigen Eigenschaften und Einsatzgebiete haben.
Gewindearten-Tabelle
Gewinde | Steigung | Kerndurchmesser Bolzen | Kerndurchmesser Mutter | Kernlochbohrer | Schlüsselweite (Sechskant) |
---|---|---|---|---|---|
M1 | 0,25 | 0,75 | 0,97 | 0,75 | - |
M1,2 | 0,25 | 0,95 | 1,17 | 0,95 | - |
M1,4 | 0,3 | 1,10 | 1,36 | 1,10 | - |
M1,6 | 0,35 | 1,25 | 1,54 | 1,25 | - |
M2 | 0,4 | 1,60 | 1,94 | 1,60 | 3 |
M2,5 | 0,45 | 2,05 | 2,43 | 2,05 | 4 |
M3 | 0,5 | 2,50 | 2,92 | 2,50 | 5,5 |
M3,5 | 0,6 | 2,90 | 3,41 | 2,90 | 5,5 |
M4 | 0,7 | 3,30 | 3,91 | 3,30 | 7 |
M5 | 0,8 | 4,20 | 4,90 | 4,20 | 8 |
M6 | 1 | 5,0 | 5,88 | 5,0 | 10 |
M7 | 1 | 6,0 | 6,88 | 6,0 | 11 |
M8 | 1,25 | 6,80 | 7,87 | 6,80 | 13 |
M10 | 1,5 | 8,50 | 9,85 | 8,50 | 17 |
M12 | 1,75 | 10,20 | 11,83 | 10,20 | 19 |
M14 | 2 | 12,0 | 13,82 | 12,0 | 22 |
M16 | 2 | 14,0 | 15,82 | 14,0 | 24 |
M18 | 2,5 | 15,50 | 17,79 | 15,50 | 27 |
M20 | 2,5 | 17,50 | 19,79 | 17,50 | 30 |
M22 | 2,5 | 19,50 | 21,79 | 19,50 | 32 |
M24 | 3 | 21,0 | 23,77 | 21,0 | 36 |
M27 | 3 | 24,0 | 26,77 | 24,0 | 41 |
M30 | 3,5 | 26,50 | 29,73 | 26,50 | 46 |
M33 | 3,5 | 29,0 | - | 29,0 | 50 |
M36 | 4 | 32,0 | - | 32,0 | 55 |
M39 | 4 | 35,0 | - | 35,0 | 60 |
M42 | 4,5 | 37,50 | - | 37,50 | 65 |
M45 | 4,5 | 40,50 | - | 40,50 | 70 |
M48 | 5 | 43,0 | - | 43,0 | 75 |
M52 | 5 | 47,0 | - | 47,0 | 80 |
M56 | 5,5 | 50,50 | - | 50,50 | 85 |
M60 | 5,5 | 54,50 | - | 54,50 | 90 |
M64 | 6 | 58,0 | - | 58,0 | 95 |
Welche Gewindearten gibt es?
Die meisten Unterschiede sind im Gewindeprofil zu erkennen. Das Profil eines Gewindes setzt sich aus vielen verschiedenen Abmessungen, Längen und Winkeln zusammen, die eine einzigartige Kombination ergeben. Zu den wichtigsten Eckpunkten gehören der Nenndurchmesser, der Flankenwinkel und die Steigung. Alle diese Werte sind von den entsprechenden Gewindenormen genau festgelegt.
Gewindearten lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen. Dazu gehören:
- Zöllige und metrische Gewinde
- Bewegungsgewinde und Befestigungsgewinde
- Feingewinde oder Grobgewinde
Es gibt universelle Gewinde wie das metrische Regelgewinde, das sich für sehr viele verschiedene Anwendungen eignet. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Spezialisten wie das Luft- und Raumfahrtgewinde UNJF, das für einen ganz bestimmten Zweck entworfen wurde und auch nur dort zum Einsatz kommt.
Wie kann man Gewindearten nach ihrem Verwendungszweck unterscheiden?
Je nach Verwendungszweck müssen Gewindearten unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Wenn eine feste Schraubverbindung erzeugt werden soll, dann wird dazu auf ein Befestigungsgewinde zurückgegriffen. Bewegungsgewinde ermöglichen es dagegen, eine drehende Bewegung in eine Bewegung entlang einer Achse zu übertragen. Ein gutes Beispiel dafür sind Leitspindeln an Werkzeugmaschinen. Bewegungsgewinde lassen sich schnell an ihrem auffälligen Profil erkennen, denn sie sind meist als Trapezgewinde, Rundgewinde oder Sägengewinde ausgeführt.
Auch anhand der Steigung können Gewindearten gegeneinander abgegrenzt werden. Dabei handelt es sich um den Abstand zwischen zwei Gewindespitzen. Die Steigung entspricht gleichzeitig dem Weg, den sich eine Schraube pro Umdrehung in das Gewinde hineinbewegt. Bei sehr kleinen Steigungswerten spricht man von einem Feingewinde. Das zeichnet sich durch eine hohe Selbsthemmung aus, löst sich also nicht so leicht von selbst. Außerdem werden Schrauben mit Feingewinde häufig als Einstellschrauben verwendet, weil sie sehr feines Justieren ermöglichen
Gewindearten bei Schrauben
Schrauben werden eingesetzt, um Bauteile fest miteinander zu verbinden. Entsprechend handelt es sich dabei um Befestigungsgewinde. In Europa kommt meist das metrische ISO-Gewinde zum Einsatz, das Sie an dem Kürzel M erkennen können. Auch das metrische ISO-Feingewinde kommt bei Schrauben für bestimmte Zwecke zum Einsatz, etwa bei dünnwandigen Bauteilen. International werden als Gewindearten bei Schrauben u.a. auch das amerikanische Einheitsgewinde UNC und die Feingewinde UNF oder UNEF eingesetzt.
Gewindearten für Holz
Für einige Materialien sind jedoch speziellere Gewindeprofile notwendig. Bei dem H Gewinde handelt es sich um ein Gewinde für Holz. Holzschrauben unterscheiden sich von anderen Schrauben dadurch, dass sie meist direkt in den Werkstoff geschraubt werden und dabei ihr eigenes Aufnahmegewinde erzeugen. Charakteristisch für das Holzschraubengewinde sind die breiten Gewindetäler und die dadurch verursachte große Steigung.
Gewindearten für Metall
Viele Metallschrauben werden wie oben beschrieben mit metrischem ISO-Gewinde hergestellt. Aber auch hier gibt es einige Besonderheiten. Dazu gehört z.B. das Blechschraubengewinde mit dem Kürzel ST.
Gewindearten für Lampen und Glühbirnen
Als Gewindeart für Glühbirnen wird meist das Edisongewinde verwendet. Es geht zurück auf den Erfinder Thomas Alva Edison und ist heute nach DIN 40400 genormt. Das Glühbirnengewinde ist als Rundgewinde ausgeführt, was dafür sorgt, dass sich Glühlampen sehr leicht und schnell wechseln lassen. Das Edisongewinde erkennen Sie an dem Kürzel E, wie Sie es bei Glühlampen häufig finden, z.B. als E14 oder E27.
Gewindearten für Hydraulik und Rohrverbindungen
Verbindungen für Hydraulik und anderen Rohrverbindungen müssen besondere Anforderungen erfüllen und bilden deshalb ihre ganz eigene Kategorie. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen konischen, also kegelförmig zulaufenden Gewinden und zylindrischen mit geraden Seiten. Im Zusammenhang damit wird ebenfalls unterschieden, ob ein Gewinde metallisch dichtend ist oder ob zusätzliches Dichtmittel verwendet werden muss. Am häufigsten auch in Deutschland verwendet wird das Whitworth Rohrgewinde mit dem Kürzel G. Es gibt aber auch metrische Gewindearten für Hydraulik oder verschiedene amerikanische Rohrgewinde.