Drehmomenttabelle für Schrauben
Sicherlich ist es nicht bei jeder einzelnen Schraubverbindung notwendig, vor der Montage das Anzugsdrehmoment zu berechnen. Wichtig ist das vor allem in Bereichen wie der KFZ Industrie oder dem Maschinenbau, wo Schrauben zum einen besonderen Belastungen ausgesetzt sind und zum anderen in hohem Maße sicherheitsrelevante Aufgaben erfüllen. Aber auch für Heimwerker kann das Drehmoment relevant werden, wenn es um schwere Werkstücke geht oder der perfekte Sitz einer Verbindung sichergestellt sein muss, z.B. wenn Sie einen schweren Fernseher an der Wand montieren wollen.
Drehmomenttabelle für Schrauben
Gewinde/Drehmoment [Nm] | 3.6 | 4.6 | 5.6 | 6.8 | 8.8 | 10.9 | 12.9 |
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M2 | 0.2 | 0.3 | 0.4 | 0.5 | 0.7 | 1.0 | 1.2 |
M2.5 | 0.3 | 0.4 | 0.5 | 0.7 | 0.9 | 1.3 | 1.6 |
M3 | 0.5 | 0.7 | 0.9 | 1.1 | 1.4 | 2.0 | 2.5 |
M4 | 1.0 | 1.2 | 1.6 | 2.0 | 2.5 | 3.6 | 4.3 |
M5 | 1.7 | 2.0 | 2.6 | 3.3 | 4.1 | 5.9 | 7.0 |
M6 | 2.5 | 3.2 | 4.1 | 5.2 | 6.6 | 9.4 | 11.2 |
M8 | 5.0 | 6.0 | 7.6 | 9.6 | 12.0 | 17.0 | 20.0 |
M10 | 9.0 | 11.0 | 14.0 | 17.0 | 22.0 | 32.0 | 37.0 |
M12 | 13.0 | 16.0 | 20.0 | 26.0 | 33.0 | 46.0 | 54.0 |
M14 | 20.0 | 24.0 | 30.0 | 38.0 | 48.0 | 68.0 | 79.0 |
M16 | 27.0 | 34.0 | 43.0 | 55.0 | 69.0 | 97.0 | 113.0 |
M20 | 49.0 | 62.0 | 78.0 | 100.0 | 125.0 | 176.0 | 205.0 |
M24 | 73.0 | 92.0 | 115.0 | 148.0 | 185.0 | 260.0 | 304.0 |
M30 | 120.0 | 150.0 | 190.0 | 240.0 | 300.0 | 420.0 | 490.0 |
M36 | 210.0 | 260.0 | 330.0 | 420.0 | 520.0 | 730.0 | 850.0 |
M42 | 320.0 | 400.0 | 500.0 | 640.0 | 800.0 | 1120.0 | 1300.0 |
M48 | 460.0 | 580.0 | 720.0 | 920.0 | 1150.0 | 1610.0 | 1870.0 |
M56 | 680.0 | 860.0 | 1060.0 | 1360.0 | 1700.0 | 2380.0 | 2760.0 |
M64 | 940.0 | 1180.0 | 1460.0 | 1880.0 | 2350.0 | 3280.0 | 3810.0 |
M68 | 1040.0 | 1300.0 | 1610.0 | 2070.0 | 2590.0 | 3620.0 | 4200.0 |
Was ist das Drehmoment?
Mit dem Begriff Drehmoment wird in der Mechanik beschrieben, welche Drehwirkung eine bestimmte Kraft aufbringen kann. Beim Eindrehen von Schrauben bezieht sich das also auf die Kraft, mit der die Schraube angezogen wird. In diesem Fall spricht man auch von einem Anziehdrehmoment oder Anzugsdrehmoment. Angegeben wird das Drehmoment in der Einheit Newtonmeter, als Formelzeichen wird ein M verwendet.
Wie verwenden Sie eine Drehmomenttabelle für Schrauben?
Aus einer Drehmomenttabelle für Schrauben können Sie das optimale Drehmoment für Ihren Anwendungsfall ganz einfach ablesen. Dazu müssen Sie wissen, welches Gewinde Ihre Schraube hat und welcher Festigkeitsklasse sie zuzuordnen ist. Meist handelt es sich bei Befestigungsschrauben um ein metrisches ISO-Gewinde. Die Gewindegröße steht in der ersten Spalte der Tabelle. Suchen Sie anschließend in der obersten Zeile die passende Festigkeitsklasse. Diese können Sie entweder von der Schraube selbst oder von der Verpackung ablesen. Am Schnittpunkt beider Werte finden Sie nun das benötigte Drehmoment.
Lässt dich das Drehmoment für Schrauben auch berechnen?
Eine Drehmomenttabelle für Schrauben als PDF finden Sie leicht im Internet. Theoretisch lässt sich das Anzugsdrehmoment einer Schraube auch berechnen, das ist jedoch recht kompliziert.
Die grundlegende Formel für das Drehmoment lautet: M = F * l
In dieser Formel bezieht sich F auf die Kraft und l auf die wirksame Hebellänge, also den Abstand zwischen Drehpunkt und der Wirkungslinie der Kraft. Mit dieser Formel können Sie ermitteln, welchen Drehmoment Ihr Werkzeug aufbringt. Um das benötigte Anziehdrehmoment für eine Schraube herauszufinden, müssen jedoch noch zahlreiche weitere Faktoren berücksichtigt werden. Dazu gehören bestimmte Parameter des Gewindes wie der Flankendurchmesser, der Steigungswinkel und der Reibungswinkel aber ebenso die Reibungszahl zwischen der Schraube und der Kontaktfläche des Werkstoffs und einige weitere. Während es in bestimmten Fällen notwendig sein kann, das Anzugsdrehmoment so exakt zu berechnen, ist es meistens einfacher und schneller, eine Drehmomenttabelle für Schrauben zu Rate zu ziehen.
In welche Festigkeitsklassen lassen sich Schrauben einteilen?
Die Festigkeitsklassen legen fest, für welche Anwendungsgebiete eine Schraube verwendet werden kann. Sie sind nach DIN genormt und daher europaweit einheitlich. Je höher die Festigkeitsklasse, desto stabiler und haltbarer ist die Schraube und desto größer ist die gewährleistete Sicherheit. Angegeben wird die Festigkeitsklasse durch eine Nummer, die sich aus zwei von einem Punkt getrennten Zahlen zusammensetzt, wie etwa 8.8. Die Zahl links vom Punkt gibt dabei die Zugfestigkeit an, die Zahl rechts vom Punkt bezieht sich auf die Streckgrenze. Beide Werte hängen miteinander zusammen. Eine höhere Zugfestigkeit geht automatisch mit einer höheren Streckgrenze einher, jedoch stehen sie nicht immer im selben Verhältnis zueinander. Aus der Festigkeitsklasse können Sie bei Bedarf die Zugfestigkeit und die Streckgrenze berechnen.
Was ist die Zugfestigkeit und wie wird sie berechnet?
Die Zugfestigkeit einer Schraube gibt an, wie viel Zugspannung sie aushält, bevor sie bricht. Sie wird mit dem Formelzeichen Rm bezeichnet und in N/mm2 angegeben. Berechnen können Sie die Zugfestigkeit, indem Sie die linke Zahl der Festigkeitsklasse mit 100 multiplizieren.
R_(m = linke Zahl * 100)
Beim Beispiel Festigkeitsklasse 8.8 ergibt sich eine Zugfestigkeit von 800 N/mm2:
R_(m = 8 * 100 = 800)
Was ist die Streckgrenze und wie wird sie berechnet?
Die Streckgrenze gibt an, bis zu welcher Spannung die Schraube elastisch verformbar ist. Ist die Streckgrenze erreicht, dann bleibt die Zugkraft konstant oder sinkt. Aus den Angaben der Festigkeitsklasse lässt sich die Streckgrenze ermitteln, indem die Zahl links vom Punkt mit der Zahl rechts vom Punkt und anschließend noch mit 10 multipliziert wird. Das Formelzeichen für die Streckgrenze ist Re und sie wird ebenfalls in N/mm2 angegeben.
R_(e = linke Zahl * rechte Zahl * 10)
Beim Beispiel Festigkeitsklasse 8.8 ergibt sich eine Streckgrenze von 640 N/mm2:
R_(e = 8 *8 * 10 = 640)
Was passiert bei einem falschen Drehmoment?
Private Anwender kennen das Thema Drehmoment vor allem vom Wechseln von Autoreifen. An diesem Beispiel lässt sich auch gut illustrieren, warum es wichtig ist, in bestimmten Fällen einen Blick in die Drehmomenttabelle für Schrauben zu werfen. Wird das Drehmoment beim Anziehen der Radschrauben zu niedrig gewählt, dann ist möglicherweise der Halt nicht ausreichend und der Reifen sitzt nicht fest oder löst sich im schlimmsten Fall sogar. Ist das Drehmoment dagegen zu stark, dann wirkt zu viel Druck auf Schraube und Gewinde und Materialschäden können die Folge sein.
Wie erreichen Sie das optimale Drehmoment?
Wenn Sie das Drehmoment in der Drehmomenttabelle für Schrauben gefunden haben, dann müssen Sie noch sicherstellen, dass Sie den ermittelten Wert beim Anziehen der Schraube auch einhalten. Das geht am einfachsten mit einem Drehmomentschlüssel. An einem Drehmomentschlüssel lässt sich das gewünschte Drehmoment vorher einstellen. Je nach Typ wird das Drehmoment auf einem Display oder eine Skala angezeigt oder ein Signal oder ein Indikator weist den Anwender darauf hin, wann das voreingestellte Drehmoment erreicht ist.
Bevor Sie eine Schraube anziehen können, müssen Sie zunächst das passende Gewinde herstellen. Dabei helfen Ihnen die hochwertigen Gewindewerkzeuge von Rebell. Schauen Sie doch mal in unserem Online Shop vorbei und überzeugen Sie sich von unserem Sortiment!